Was kann schon schiefgehen?
Kleiner Hochzeitsknigge

Wer seine Hochzeit nicht nur im engsten Kreis feiert, sondern ein großes Fest plant, hat viel zu tun. Eine langfristige Planung ist notwendig und sinnvoll, damit man das Fest selber genießen kann und kein organisatorisches Chaos bekommt. Hier ein paar Hilfestellungen, was Sie nicht vergessen sollten – und was Sie besser lassen sollten!

Davon sollten Sie die Finger lassen:
Einladungskarten sollten auch als solche zu verstehen sein – das Wort “Einladung” und irgendein Wort, das klar macht, dass man sich über seine Gäste freut, ist hier dringend angebracht. Die Gäste wissen sonst nicht, ob es nur eine Bekanntmachung oder eben eine Einladung ist.

Lassen Sie Ihre Gäste nicht hungern – und rechnen Sie damit, dass alle nach der Kirche oder dem Standesamt einen riesigen Hunger haben!

Tragen Sie Ihre Schuhe niemals das erste Mal anlässlich der Hochzeit – das verdirbt Ihnen unter Umständen das ganze Fest. Vorher in der Wohnung eintreten ist hier ein absolutes Muss!

Trennen Sie die Pärchen nicht – zumindest nicht an unterschiedliche Tische. Es kann zwar nett sein, wenn man “fremde” Tischherren oder -damen bekommt, aber eine komplette “Scheidung” finden die meisten nicht wirklich komisch.

Machen Sie sich keine Sorgen um die Unterbringung – es ist nicht notwendig und völlig unüblich, dass Sie die Übernachtung für Ihre Gäste bezahlen.

Überlegen Sie es sich gut, ob Sie ein Fest in einem Zelt machen wollen – bei deutschem Klima kann das sehr kalt, sehr nass und sehr unappetitlich werden.

Wie groß das Fest auch sein mag, denken Sie nicht daran, die Vielzahl der Gäste in mehrere Räume zu verteilen – es reißt Ihre Hochzeitsgesellschaft auseinander und behindert die Reden, Einlagen etc.

Eine Brautentführung kann im schlimmsten Fall ein ganzes Hochzeitsfest lahm legen. Wenn Sie sich nicht entführen lassen wollen, drohen Sie Ihrer sämtlichen Verwandt- und Bekanntschaft massive Strafen an, falls diese eine Brautentführung planen.

Vorsicht vor anzüglichen Reden … etwas über die Vergangenheit des Brautpaares zu erfahren ist nett und gut .. aber manche Dinge gehören eben nicht auf so ein Fest! Dazu gehören z.B. auch Bauchtanzeinlagen und Ähnliches – verzichten Sie darauf, es passt nicht in den Rahmen einer Hochzeit.

Das Hochzeitsauto sollte im Sommer nicht gerade schwarz und ohne Klimaanlage sein – besonders beliebt kann sich der Bräutigam bei der Braut auch machen, wenn er im Cabrio kommt und Ihr damit eine windzerzauste Frisur beschert. Auch über das Thema Kutsche streiten sich die Geschmackspäpste sehr …

Bringen Sie keine Hunde auf Hochzeiten mit, da matschige Hundepfoten auf dem Brautkleid zwar einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber eine Freundschaft arg strapazieren können.

Schenken Sie keine Wiege zur Hochzeit, es sei denn dies ist der Wunsch des Paares. Auch sonstige Anspielungen auf das Thema “Kinder bekommen” können kritisch sein, vor allem wenn die Braut schon länger versucht schwanger zu werden, es aber bisher nicht geklappt hat. Das wissen allerdings oft nur die allerbesten Freunde.

Das sollten Sie nicht vergessen:
Der Brautstrauß kommt vom Bräutigam … vergessen Sie das nicht. Der Tipp, wie er aussehen sollte, damit er zum Kleid passt, kommt von der Schwiegermutter.

Suchen Sie sich ein Familienmitglied, einen Freund oder eine Freundin, die als Ansprechpartner für Ihre Gäste zur Verfügung stehen, und dessen Telefonnummer, Email und Adresse auch schon auf Ihrer Einladung steht. Er oder Sie ist Ansprechpartner sowohl was die Koordination der Reden und Einlagen betrifft, als auch für Geschenkideen.

Machen Sie eine Geschenke-Liste. Sie ersparen damit den Gästen, die nicht genau wissen, was Sie gerne geschenkt bekämen, lange Suche und sich selber Geschenke, die Ihnen nicht gefallen.

Machen Sie eine Tischordnung, auch wenn Sie sich mehrere Tage den Kopf darüber zerbrechen. Für die Gäste ist es angenehmer, Tischkärtchen vorzufinden, als sich selber einen Platz zu suchen.

Stellen Sie Ihre Gäste vor – damit fühlt sich jeder willkommen geheißen und außerdem ist die Neugierde der Gäste gestillt (wer sind die Eltern, wer die Geschwister, etc.). Nutzen Sie bei großen Gesellschaften dafür ein Mikrophon.

Mischen Sie die Familien und Freunde ein wenig – immer unter sich zu glucken bringt wenig neue Impulse!

Perfekt ist, wenn in den Hotelzimmern der Gäste nochmals ein kleiner Ablaufplan, z.B. auch mit Wegbeschreibung zu finden ist. Dann verliert sich garantiert keiner!

Machen Sie kleine Heftchen mit der Messezeremonie für die Kirche – die Gäste können so eher teilnehmen und außerdem sind es schöne Souvenirs.

Fahren Sie direkt in die Flitterwochen … die Stimmung in und um eine Hochzeit ist unvergleichlich schön … genießen Sie das und Ihr Glück zu zweit über den Tag hinaus

Eine Hochzeitstorte gehört in jedem Fall dazu – ob die nun immer mehrstöckig sein muss, steht auf einem anderen Blatt. Wenn Sie doch von so einer träumen vergessen Sie nicht, dass man so ein gutes Stück nur machen kann, wenn Sie zuckersüß ist (für den Halt) und dass sie niemals frisch sein kann (wird vorgebacken). Hübsch sind hier auch normale große Torten, z.B. in Herzform. Schneiden Sie die Torte als Hochzeitspärchen gemeinsam an – aber Vorsicht! Wer die Hand beim Schneiden oben hat, behält später die Oberhand in der Ehe!